„6 Plakate“, 2007
16-Bogen-Plakate im Stadtraum Innsbruck
Galerie im Taxispalais, Innsbruck
Fotos: Rainer Iglar

Text

Parallelfiguren

Kunstprojekte draußen im Stadtraum vermögen, anders als in der besonderen Atmosphäre der Kunsthalle, Wahrnehmungskonventionen zu unterlaufen. Solche künstlerischen Interventionen erzeugen stets Unterbrechungen im homogenisierten Setting des urbanen Alltags. Über erste Irritationen hinaus können Lebenszusammenhänge kritisch reflektiert oder Kommunikationsprozesse angeregt werden. Das Fesselnde an den Plakaten Maria Hahnenkamps scheint das zunächst rätselhafte Phänomen zu sein, dass hier Bild und Text ohne geradewegs entschlüsselbare Zusammengehörigkeit aufeinander treffen. Die Ungreifbarkeit, ja Unbegreiflichkeit, mit der PassantInnen zunächst konfrontiert werden, widersprechen dem üblichen Prinzip der Linearität von Botschaften. Es scheint keinen Sender/Senderin und somit auch keinen gedachten Empfänger/Empfängerin wie in traditionellen Kommunikationsmodellen zu geben. Obwohl scheinbar leicht eingängig, stehen die Sätze und Fragen in radikaler Differenz zu den sonst für „Sprache im Stadtraum“ üblichen Hinweistafeln oder Kurz-Nachrichten, oder den mit eindeutigem Verkaufsziel formulierten Werbebotschaften. Vielmehr tendiert die Sprache auf den Plakaten von Maria Hahnenkamp zum Hermetischen. … mehr

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